GRAŻYNA KANIA

 
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DAS PULVERFASS                                                                   zurück



GAZETA WYBORCZA, Warszawa, 8.04.2002
Ein Kreis des Bösen
Roman Pawłowski

Eine Brandstiftung an der Danziger Bühne hätte keine größeren Emotionen hervorrufen können, als die Premiere eines Dramas von der Gewalt auf dem Balkan
(...) Diese in Berlin ausgebildete Regisseurin aus Polen, die normalerweise auf deutschen Bühnen arbeitet, hat "Das Pulverfass" wie ein Rockkonzert inszeniert, und nicht wie eine Theateraufführung. Ein Dialog, dann Musikwie ein Schlag, wieder Dialog und wieder ein Schlag.(...) Die Schauspieler spielen kalt und präzise. (...) Die Repliken haben die Kraft eines Projektils, das ins Schwarze trifft. Unter diesen gleichgültigen Fratzen aber wächst der Schmerz.
 

DIDASKALIA Nr. 48, April 2002, Warszawa
Explosion der Einfachheit
Lidia Czartoryska-Górska

"Das Pulverfass" von Dejan Dukovski, in Regie von Grażyna Kania, deutscher Regisseurin polnischer Herkunft, ist mit Sicherheit die beste Aufführung in Teatr Wybrzeże seit mehreren Jahren. Seit langem hat hier kein Regisseur gearbeitet, dessen Arbeit mit dem Schauspieler solche Resultate gebracht hat.
(...) Ein so einfaches, schönes, und gleichzeitig ausdruckreiches Bühnenbild habe ich lange nicht gesehen.(...)
Die Aufführung von Kania ist klar und konsequent. Die Gesten und die Worte sind nicht leer, sondern kommen aus der Logik der Szene, sind genau durchdacht und tragen lesbare Haltung.

GŁOS WYBRZEŻA, 11.04.2003, Gdańsk
Ein Schrei der Verzweiflung Balkanische Hölle im Theater

(...) Grażyna Kania hat ihre Schauspieler mit Bravour geführt. Sie hat keine Furcht vor den drastischsten Szenen gezeigt, sie schreckte nicht vor den, aus dem "Pulverfass" freigelassenen bösen Kräften, zurück. Das ist ihre zeitgenössische Lesart des "Balkanischen Hexenkessels“.
(...) Die freigelassenen Emotionen neigen manchmal zur Hysterie; die Regisseurin balanciert konsequent an dieser Grenze.
Das Drama von Dukovski erweckt seit der Premiere lebhafte Emotionen. Das Publikum verlässt immer noch unter Türenschlagen den Zuschauerraum. Man will mit den degenerierten und im Rinnstein verkommenen Bereichen des Lebens nicht in Berührung kommen. Es sind natürliche Abwehrimpulse. Das ist kein Bildungstheater. Es ist ein Theater für Erwachsene und für Widerstandsfähige.
 
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