GRAŻYNA KANIA

 
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GESPENSTER                                                                                    zurück


OSTTHÜRINGER ZEITUNG, 31.05.2003
Spannend klares Psychodrama
Sylvia Obst

(...) Die Dialoge sind aufeinander ausgerichtet, aber niemand spricht miteinander. Sie schauen stur geradeaus, zu uns. Isolierte Individuen stehen einander in ihrer Not gegenüber. Kania präsentiert das Familiendrama von Ibsen (...) in spartanischer Ausstattung (Bühne und Kostüme: Vinzenz Gertler) und bringt es auf den Punkt. Ein spannender Psychokrimi von beeindruckender Klarheit. (...) Hier ist die Bühne so karg wie die Menschen und ihre Seelen. Es gibt nur die Protagonisten. Sie selbst sind ihre eigenen Gespenster. Schwarz gewandet treten sie zur immer wiederkehrenden Musik aus dem schmalen Gang ins Rampenlicht und legen ihre Seelen offen innerhalb von zwei durchgängigen Stunden.
 

THÜRINGER LANDESZEITUNG, 31.05.2003

Heimsuchungen im Hause Alving

(...) Grażyna Kania (...) zeigt in der Inszenierung auch ihr schauspielerisches Talent. Ihr Auftritt war nicht geplant; doch weil unmittelbar vor der Premiere eine Darstellerin erkrankte, entschloss sich die Regisseurin kurzerhand, die Rolle des Dienstmädchens Regine zu übernehmen.
Und wie sie es tut! Aufmüpfig und mit leichtem polnischen Akzent in der Stimme gibt Kania die Spiel- und Sprechweise vor: betont antinaturalistisch, die Charaktere überhöht und die Gestik bis zur Ekstase gesteigert. Immer wieder mündet der verbale Ausbruch der Figuren in einen erstickten Schrei, für den Edvard Munchs expressionistischer Holzschnitt Pate steht. (...) Ibsens "Gespenster" erschrecken noch heute – als beklemmendes Enthüllungsdrama, modern und provokant inszeniert.
 

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